Teilerneuerung der Friesenbrücke muss schneller abgeschlossen werden

Ein Durchbruch bei der Friesenbrücke in Weener sieht anders aus. Jetzt wurde lediglich die fast zweijährige Blockadehaltung der Meyer-Werft in Papenburg mit weiteren Bunds- und Landesmitteln gelöst. Das hat in dieser Region schon Tradition und gehört zum Gewohnheitsrecht der Meyer-Werft.

Sieben Jahre bis zur Fertigstellung der neuen Brücke werfen ein eher zweifelhaftes Licht auf Planungsleistungen und auszuführende Bauarbeiten. Dass jetzt für die Planung und Planfeststellungsverfahren erst mal zwei weitere Jahre durchs Land ziehen sollen, gefolgt von einer fünfjährigen Bauzeit ist nicht nachvollziehbar und für die Region inakzeptabel. Rechnet man die Zeit hinzu, seitdem die Brücke zerstört wurde, werden es insgesamt neun Jahre sein - vorausgesetzt, das Bauzeitende ist tatsächlich 2024.

Dass dieses Ergebnis von einigen politischen Vertretern der Region - bis hin zur Bundesebene - als Erfolg verkauft wird, ist ein peinliches Schauspiel, welches den bevorstehenden Wahlen geschuldet ist. Ein dauerhafter und zielgerichteter Einsatz für große Probleme in diesem Wahlbezirk ist das nicht. Dass Bundespolitiker/innen in diesem Zusammenhang von "zeitnaher Umsetzung" sprechen, lässt auch die erforderliche Seriosität vermissen.

Planfeststellungsverfahren können abgekürzt werden. Ein gutes Beispiel dafür war der Umbau der Jann-Berghaus-Brücke in Leer. Nach Erteilung einer vorläufigen Anordnung konnte mit dem sofortigen Vollzug der Baumaßnahme begonnen werden, lange vor Vollendung des Planfeststellungsverfahrens. Auch mit erforderlichen Untersuchungen, ob es gegebenenfalls noch Hinderungsgründe für einen Teilneubau gibt, hätte man längst beginnen können.

Auch Ersatzlösungen lassen sich schneller einrichten, wenn man es ernsthaft will und tatsächliches Interesse vorhanden ist. Hat der Landkreis Leer sich am Brückenumbau in Leer noch großzügig beteiligt, hält er sich bei Planung und Kosten für eine Ersatzlösung zur Querung der Ems bei Weener zurück und möchte diese auf die Kommunen abwälzen.

Die Möglichkeit zur Querung der Ems wird für die Bürger der Kommunen beiderseits der Ems sowie für Touristen noch lange dauern - schlimmstenfalls mindestens sieben weitere Jahre. Dass eine der größten Werften für Kreuzfahrer und eine Reederei nicht in der Lage sind, eine ca. 500m breite Querung der Ems hinzubekommen, rundet die Peinlichkeit und das Gezerre um dieses Projekt ab. Auch hier mangelt es am tatsächlichen Willen zur Umsetzung. Und es zeigt eher deutlich die Wertschätzung, welche den Einwohnern in der Region entgegengebracht wird. Die Hängepartie für die betroffenen Menschen ist noch lange nicht zu Ende.